
17 Dezember, 2006

26 November, 2006

Die Basler Theater haben in dieser Saison eine gute und sehr schmissige Inszenierung von Leonard Bernsteins erstem Musical "On the Town" hingelegt. Dieses Musical entstand durch einen Zufall. Als sich Leonard Bernstein einer Operation unterziehen mußte, wurde sein Freund Adolph Green zur gleichen Zeit ins Krankenhaus eingeliefert. Sie entwickelten lebhafte Gespräche und einen intensiven Gedankenaustausch. Bernstein, Green und Betty Comden hatten kurz zuvor beschlossen das Ballett "Fancy Free" als Grundlage für ein Musical zu benützen. Bernstein war begeistert von der Idee, selbst einmal ein Broadway-Musical zu komponieren. Das Krankenhaus lieferte die Gelegenheit für ausführliche Besprechungen. Schnell waren die musikalischen Grundideen fertig. Das Musical "On the Town" wurde am 13. Dezember 1944 in Boston uraufgeführt. Am 28. Dezember 1944 fand die New Yorker Premiere statt. Für die Choreographie war Jerome Robbins verantwortlich. Die Produzenten waren Oliver Smith und Paul Feigay. Es erzählt von den Abenteuern dreier Matrosen, die 24 Stunden Landurlaub haben. Alle drei haben ihre eigene Vorstellung, wie sie die Stadt und eines ihrer Mädchen erobern können.
18 November, 2006

IRENE ZURKINDEN (1909-1987)
Die Malerin, Zeichnerin, Illustratorin und Lithografin Irène Zurkinden zählt sicher zu den herausragendsten Künstlerpersönlichkeiten der Stadt Basel. Als Mitbegründerin der legendären Künstlervereinigung «Gruppe 33» ist die 1909 in Basel geborene und 1987 verstorbene Künstlerin vor allem durch ihre Porträts, Pariser Szenen und die Zirkus- und Fasnachtsmotive bekannt geworden. Trotz der zahlreichen bedeutenden Einzelausstellungen gab es bis heute keine Publikation über das facetten- und umfangreiche Schaffen von Irène Zurkinden, das einen Zeitraum von über 60 Jahren umfasst. Die vorliegende Monografie von Hans-Joachim Müller vermittelt einen vertieften Einblick die Basler Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts und bietet einen repräsentativen Überblick über das Werk und die schillernde Person Irène Zurkinden. Das Buch erscheint anlässlich der Ausstellung «Irène Zurkinden und die Gruppe 33» in der Galerie Carzaniga Basel vom 18. November 2006 bis 13. Januar 2007. Bild: Damenportrait, um 1940, Oel auf Leinwand 131 x 97 cm
13 November, 2006

Munch ist derzeit weltweit im Gespräch. Die Werke „Der Schrei” (1893) und „Madonna” (1894) waren 2004 aus dem Munch-Museum in Oslo gestohlen worden; sie tauchten erst vor einigen Wochen wieder auf.
Edvard Munch (Løten, 1863 - Ekely, Oslo, 1944) ist einer der bedeutendsten Künstler der Moderne. Er gilt als einer der Wegbereiter auch des deutschen Expressionismus. Seine Arbeiten inspirieren insbesondere heute, wo die figurative Malerei längst wieder auf dem Vormarsch ist. Die Fundación La Caixa in Palma de Mallorca zeigt unter dem Titel "L'esperit sublim" 63 Bilder, Zeichnungen und Graphiken aus den Jahren 1889 und 1908, also aus der Zeit von Munchs größtem künstlerischen Erfolg, die aber auch eine Zeit von persönlichen Konflikten war. Bild: Rot und Weiss, 1894. Werke von Edvard Munch im Gran Hotel Fundació La Caixa, Palma de Mallorca, Plaça Weyler 3. Geöffnet von 9. September 2006 bis 7. Januar 2007; Dienstag bis Samstag von 10 bis 21 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 14 Uhr.
12 November, 2006

FRAUEN SIND AUCH NICHT BESSER
Musikkabarett im Teufelhof Basel, Schweizer Premiere
Die Berlinerin Annette Kruhl stellt sich die grundlegenden Fragen im Leben einer Frau, die unwiderruflich auf die Vierzig zugeht: Warum sind 80 Prozent der Frauen besessen davon, samstags den ganzen Tag shoppen zu gehen? Wie kommen Menschen dazu, ihr Kind Tristan zu nennen? Was bedeutet wahres Glück, wenn man Mutter von zwei Kindern ist? Wie plant man den perfekten Seitensprung? Wo sind die Schmetterlinge im Herbst? Und vor allem: Sind Jungs wirklich döfer als Mädchen? Denn auch die Männer spielen wieder eine nebensächliche Rolle: Vermeintlich gute Freunde und fähige Männer werden ebenso entlarvt wie aussichtslose Begegnungen.
Auf der Suche nach sich selbst verliert Annette Kruhl zwar ständig den roten Faden, redet grundsätzlich zu viel, hält sich trotz allem aber für eine Superfrau. Eine erschreckende Bilanz, die nur einen einzigen Schluß nahelegt: Frauen sind auch nicht besser.
11 November, 2006
Was fällt den meisten zum Stichwort 'Mallorca' ein? Ballermann 6, Sangria, Putzfraueninsel, hässliche Hotels? Das alles gibt es natürlich, es gibt aber auch wunderschöne, pittoreske Landschaften, völlig naturbelassene Strände oder die Altstadt von Palma. Es aber auch etwas anderes: Wenn in der Schweiz das Wetter mies, neblig und trüb wird, kann sich der gewitzte Schachspieler fast alle seine geheimen Wünsche erfüllen und ein Schachseminar im Süden, organisiert und geleitet von einem deutschen Grossmeister, assistiert von einer FIDE-Meisterin, buchen. Dieses Jahr fand dieses Schachseminar in einem Wellness- und Spahotel (4 Sterne) an der Ostküste Mallorcas statt, bei optimalen Wetterbedingungen, was die bereits gute Stimmung sowohl bei den Schachspielern, als auch bei Ihren Partnerinnen noch steigerte. Es war der wärmste Spätherbst in Mallorca seit 50 Jahren: Ende Oktober wurden sagenhafte Maximaltemperaturen von 28 Grad gemessen, anfangs November waren es immer noch 23 Grad. Perfekt! Ausflüge nach Cala Rajada (Bild), zu den Cuevas del Drac, zum Hofgut Els Calderes, nach Alcúdia, zum Cap de Formentor oder nach Palma lockerten das Programm auf.
23 Oktober, 2006

AUSSTELLUNG EMIL WACHTER
Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm
22 Oktober, 2006

HARLEKIN SUCHT COLOMBINE
13 Oktober, 2006

Nach außerordentlich spannendem Tiebreak steht Vladimir Kramnik als neuer einziger Schachweltmeister fest. Damit geht ein über drei Wochen geführter nervenaufreibender Wettkampf zu Ende. Der Grossmeister aus Moskau bezwang am Freitag Weselin Topalov (Bulgarien) im Tiebreak in vier Schnellschachpartien mit 2,5:1,5 und wurde damit Champion aller Klassen. In den zwölf Partien mit normaler Bedenkzeit hatten sich zuvor die Weltmeister im klassischen Schach und des Weltverbandes FIDE 6:6 getrennt. Das Match zur Vereinigung der Schachwelt im südrussischen Elista, das drei Wochen lang durch viele Störmanöver ausserhalb des Bretts Schlagzeilen machte, wurde somit sportlich entschieden.
10 Oktober, 2006
CHAGALL IN BADEN-BADEN
Noch bis zum 29. Oktober 2006 ist in Baden-Baden im neuen Museum Frieder Burda die grosse Ausstellung CHAGALL IN NEUEM LICHT zu sehen. Es sind 100 Hauptwerke von Marc Chagall (1887-1985) ausgestellt. Die Ausstellung zeigt in einem repräsentiven Querschnitt alle Schaffensperioden Chagalls: die Jahre vor und nach der Oktoberrevolution 1917 in Russland und die Zeit nach 1922, als Chagall seine Heimat Russland verliess und sich zunächst in Paris, später in Südfrankreich niederliess. - Oeffnungszeiten: täglich von 10-18 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr.

Marc Chagall: Selbstbildnis mit Pinseln, 1909
28 Juli, 2006
Vor 100 Jahren wurde in der «New York World» das erste Kreuzwort-rätsel veröffentlicht. Der Erfolg kam über Nacht – und hält bis heute an.
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Fill in the squares with words which agree with the following definitions.
2-3. What bargain hunters enjoy.
4-5. A written acknowledgment. 6-7. Such and nothing more. 10-11. A bird.
14-15. Opposed to less.
18-19. What this puzzle is. 22-23. An animal of prey. 26-27. The close of a day. 28-29. To elude. 30-31. The plural of is.
8-9. To cultivate.
10-18. The fibre of the gomuti palm.12-13. A bar of wood or iron. 16-17. What artists learn to do. 20-21. Fastened. 24-25. Found on the seashore.
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Den Anstoß gab ihm ein kleines Wortspiel, das er noch aus seiner Kindheit in England kannte: das magische Quadrat. Dabei handelte es sich um ein Kästchenquadrat, in dem die Buchstaben so angeordnet werden mußten, daß in jeder Zeile und jeder Spalte ein Wort stand. Über fünf mal fünf Kästchen kam dieses Rätsel nicht hinaus, weil sonst nicht ausreichend viele Wörter zu Verfügung standen. Arthur Wynne wollte aber beliebig viele Wörter kreuzen lassen. Zur Begrenzung setzte er schwarze Kästchen ein. Und an die Stellen, an denen ein Wort begann - ob waagerecht oder senkrecht - plazierte er eine Ziffer - stellvertretend für die Definition des gesuchten Begriffs. Wynnes grösster Fehler war, dass er sich die Erfindung nicht patentieren liess. Zum Volkssport wurden die "gekreuzten Wörter" in den USA, als 1924 die ersten Kreuzwort-rätselbücher erschienen.
Die Wurzeln von Sprachrätseln und Sprachspielen reichen allerdings viel weiter zurück: Die Griechen ritzten schon im 6. Jahrhundert v. Chr. magische Quadrate und Buchstabenrätsel in Statuen. In der Bibel sind mehrere Psalmen so angeordnet, dass jeweils die ersten Buchstaben einer Zeile den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets folgen. In der Spätantike und im Mittelalter war das sogenannte Sator-Quadrat weit verbreitet – ein magisches Quadrat, dessen Zeilen vor- und rückwärts gelesen werden können und das als Schutz gegen bösen Zauber diente.
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Das Sator-Quadrat |
Anfang der 20er Jahre gab es die ersten Kreuzworträtsel in europäischen Zeitungen und Zeitschriften. Das erste Kreuzworträtsel in einer deutschen Zeitung druckte 1925 die "Berliner Illustrierte". Die altehrwürdige "Times" brachte am 1. Februar 1930 ihr erstes Kreuzworträtsel.
Schon am Rätselgitter kann man erkennen, woher das Rätsel stammt: Die amerikanischen sind fast immer quadratisch, die Schwarzfelder sind symmetrisch, ihr Anteil am Gesamtfeld beträgt höchstens 30 Prozent. Britische Gitter haben einen hohen Schwarzanteil, viele Buchstaben gehören nur zu einem Wort, was das Rätsel schwerer macht. Japanische Rätsel sind kleiner, aber sie haben ja auch eine Silbe pro Feld.
Das erste Kreuzworträtsel, das in der Schweiz erschien, wurde 1925 in der «Schweizer Illustrierten Zeitung» veröffentlich. Hier musste man biblische Personen raten, eine griechische Göttin und mythologische Figuren. Bildungsbürger vor!
Wichtig bei den Kreuzworträtseln ist die Fragestellung. Die Masse der Kreuzworträtsel wird heute per Computer erstellt und fragt Wissen ab, das oft nur in Kreuzworträtseln wichtig ist. Oder kennen Sie sonst den Begriff ERN (fränkischer Hausflur), den OB (russischer Fluss) oder gar AGNAT (Blutsverwandter in der männlichen Linie)? Umso spannender sind die schwierigeren Rätsel. "Fliesst inkognito in die Nordsee, es sei denn, sie fliegen". Wenn Sie eine solche Frage lesen, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein kryptisches Kreuzworträtsel. "Kryptisch" bedeutet laut Duden "unklar in seiner Ausdrucksweise und Darstellung und deshalb schwer zu deuten, dem Verständnis Schwierigkeiten bereitend". Was ist denn typisch für ein kryptisches Kreuzworträtsel? Die Lösungswörter sind zwar (meistens) einfach und bekannt, doch der Weg zur Lösung ist verschlüsselt. Der Reiz liegt in der sprachspielerisch formulierten Frage.
Bei der "New York Times" sorgt seit sehr vielen Jahren Will Shortz dafür, dass die Fragen einem Stil entsprechen, der dem Standard des Blatts entspricht. Der regelmässige Rätsellöser weiss, dass die Rätsel am Montag einfach sind und die Schwierigkeit bis zum Samstag ansteigt. Bei der "New York Times" haben heute über 50'000 Online-Leser das Rätsel abonniert. Trotzdem reicht die Verdrehtheit der Fragen nicht an die britischen Cryptic-Rätsel heran.
Das populärste deutsche Rätsel dieser "kryptischen" Art ist aufgrund des Verbreitungsgrads "Um die Ecke gedacht", auch "Zeit-Rätsel" genannt. Es wurde 1971 im Magazin der Wochenzeitschrift "Die Zeit" lanciert.
Die damalige NZZ-Redaktionsassistentin Margret Mellert brachte 1973 in der Schweizer Tageszeitung "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) das erste anspruchsvolle Kreuzworträtsel der Schweiz heraus. Es folgten später die "WochenZeitung" (WOZ) und das MAGAZIN des "Tages-Anzeigers". Kryptische Kreuzworträtsel erscheinen in der Regel anonym oder unter einem Pseudonym ("Eckstein" in der ZEIT). Eine Ausnahme ist da Trudy Müller-Bosshard (TMB). Seit 1993 erscheinen ihre Kreuzworträtsel im «Magazin» des «Tages-Anzeigers». TMB hat in der Schweiz mittlerweile einen Kultstatus erreicht. Es gibt sogar einen eigenen Blog für TMB-Fans, die sich gegenseitig Ratschläge und Lösungshilfen geben: http://kreuzwort.blogspot.com
Das Lösen von Kreuzworträtseln kann Suchtcharakter annehmen, zunächst aus dem Bestreben des Menschen, leere Kästchen zu füllen. Der Spieler steigert sich in ein dramatisches Endspiel hinein: Die letzten Felder werden immer schneller ausgefüllt, das gibt jedes Mal einen kleinen Ausstoss an Glückshormonen, so dass das Gehirn auf den schliesslichen Erfolg mit einem Entzug reagiert: Wann kommt endlich das nächste Rätsel? Gerätselt wird jedenfalls schon so lange, wie es Kulturen gibt. Kreuzworträtsel sind mit bei schätzungsweise 42 Millionen Glegenheits im deutschsprachigen Raum besonders beliebt, 12 Millionen Eingefleischte sind da noch nicht mitgerechnet.
Übrigens: Die Antwort auf die oben gestellte Frage heisst: AARE (der Fluss, der via Rhein in die Nordsee fliesst, respektive der poetische Begriff für Adler).