19 November, 2010

HERBSTIMPRESSIONEN AUS LONDON

Unserer letzter Aufenthalt in London war im Milleniumsjahr 2000 - es war höchste Zeit, wieder einmal unsere Lieblingsstadt zu besuchen. Das London Eye - das Riesenrad, das 2000 errichtet wurde und eigentlich nur ein Jahr lang seine Runden drehen sollte - steht immer noch und ist unverändert ein Publikumsmagnet. Unser Aufenthalt anfangs Oktober 2010 stand auch meteorologisch unter einem Glücksstern: Eine ganze Woche lang regnete es nie!

Unser Hotel lag im Bloomsbury-Quartier in der Nähe des Russell-Square. Bloomsbury ist ein lebhaftes Quartier mit vielen kleinen Quartierläden und Restaurants: Es hat uns dort gut gefallen.
Die Tube-Station Russell Square


Der Russel Square: eine kleine grüne Oase im belebten Quartier...


... mit mehrfachem Anschluss in die weite Welt


Covent Garden


Das London Eye dreht immer noch seine Runden


Sea Containers House an der Themse


Das Pub an der Southbank mit dem schönsten Blick auf die Themse


Blick auf die South Bank: Die TATE MODERN (Architekten: Herzog & De Meuron), zeigt bis Januar 2011 eine grossartige Gauguin-Ausstellung

Blick vom Pub Founders Arms auf die Milleniums Bridge
und auf die St. Pauls Cathedral

Art Déco im Michelin House...


...in dem sich das trendige Restaurant "Bibendum" befindet.
Auf dem Tellerrand ist zu lesen "nunc est bibendum"!

Das Emirate Stadium innen (60'000 Plätze)...
... und aussen. Hier trägt Arsenal London seine Heimspiele austrägt

Werbung in der Tube: Das blaue und das rote Album der Beatles - remastered


Die ehemaligen EMI-Studios an der Abbey Road,
wo die Beatles ihre Tonträger aufnahmen

Der berühmteste Fussgängerstreifen Londons an der Abbey Road


Herbststimmung an der Themse in Richmond
Ausflug ins Grüne nach Richmond: Hier lässt sich gut sein


Treewalk in Kew Garden: Bäume von oben betrachtet

12 August, 2010

LAVAUX UND LAUSANNE

Abendstimmung: Blick von Chexbres auf die Rebberge
und den Grammont am französischen Ufer


Von Vevey aus erklimmt der «Train des Vignes» in gemütlichem Tempo die Hügelzüge, die das Ufer des Genfersees säumen, bevor er sein Ziel, Puidoux, erreicht. Zuvor aber durchquert der Zug Chexbres, den Aussichtspunkt par excellence, den sogenannten «Balcon du Léman», von dem aus man einen herrlichen Blick auf den See geniesst.
Der Bahnhof des Winzerdorfes Chexbres

Der Lavaux kann auch zu Fuss erlebt werden

Blick auf St. Saphorin mit der Kirche Saint-Symphorien aus dem 16. Jahrhundert

Im Vordergrund liegen die Rebberge des Lavaux (UNESCO-Welterbe), erwärmt von der strahlenden Sonne, im Hintergrund erkennt man Vevey. Weiter weg, am Horizont, zeichnen sich die Savoyer Alpen klar vor dem azurblauen Hintergrund des Himmels ab

Caveau des vignerons in Chardonne. Die hier produzierten Qualitätsweine laufen unter der "Appellation Chardonne". Das Rebland von Chardonne ist seit 1984 durch ein Gesetz vor Überbauung geschützt.

Die Esplanade von Le Flon, dem avantgardistischen Quartier im Herzen der Stadt Lausanne

Blick auf den Park des Musée Olympique in Lausanne...

...wo sich eine Skulptur von Nikki de St. Phalle befindet

Blick von der "Fondation de l'Hermitage" auf die Kathedrale Notre-Dame von Lausanne

10 Juli, 2010

15. INTERNATIONALES LITERATURFESTIVAL IN LEUKERBAD

Vom 2. bis 4. Juli 2010 fand bei optimalem Wetter das 15. Internationale Literaturfestival in Leukerbad statt.

Die Schauplätze
Die Lesungen fanden z.B. im Alten Bahnhof, in stilvollen Hotels, in der pittoresken Dalaschlucht, im Irisch-Römischen Bad, im Restaurant auf der Gemmi-Passhöhe um Mitternacht, im Freien auf der Terrasse des Hotels "Alpina", in einem stillgelegten Thermalbad oder in der Bar des Fünfstern-Hotels "Source des Alpes" statt.

Empfohlene Bücher:

Christoph Simon: Spaziergänger Zbinden, Roman. Bilger Verlag, Zürich 2010, ISBN-10 3037620056, ISBN-13 9783037620052, gebunden, 180 Seiten.
Urs Allemann: im kinde schwirren die ahnen: 52 Gedichte, Sammlung Urs Engeler Editor, Basel 2008, 51 S., ISBN 978-3-938767-39-9. Urs Allemann ist ein brillanter Interpret seiner Texte: Auf der CD, welche diesem Buch CD beiliegt, ist das mit Vergnügen festzustellen.
Judith Schalansky: Atlas der abgelegenen Inseln, mare verlag 2010, ISBN: 978-3-86648-117-6, gebunden, 150 Seiten, 50 Landkarten.
Alois Hotschnig: Im Sitzen läuft es sich besser davon, Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, 2009, 144 Seiten, gebunden, ISBN: 978-3-462-04137-8

Terrasse des Hotels "Alpina" (Lesung von Christoph Poschenrieder)
Schwimmbecken des alten Thermalbades
Kaminbar im gediegenen Hotel "Source des Alpes" (Lesung von Rolf Dobelli)
Irisch-Römisches Bad (Lesung von Alissa Walser).
Milena Moser
Christoph Poschenrieder
Judith Schalansky
Urs Allemann
Arno Camenisch
Alois Hotschnig

06 Juli, 2010

PARIS MON AMOUR

Das Karussell im Jardin du Luxembourg, das Rilke beschrieb

Paris ist eine Traumstadt für viele, auch wenn sie noch nie dort waren (oder vielleicht gerade deswegen). So hat der Schweizer
Schriftsteller Peter Bichsel die Stadt an der Seine im Rahmen des Dokumentarfilmes "Zimmer 202" zum ersten Mal besucht. Allerdings blieb er mit einer Ausnahme nur in der Nähe des Bahnhofs "Gare de l'Est". Nur einmal machte er einen Ausflug in den "Jardin du Luxembourg", um dort das Karussell zu sehen, das Rainer Maria Rilke einst in einem Gedicht beschrieben hat. Der weisse Elefant wurde später übermalt, doch jetzt schimmert die alte weisse Farbe wieder durch. Der Elefant ist auch nach über hundert Jahren immer noch als Reittier beliebt.

Rainer Maria Rilke: Jardin du Luxembourg (1906)

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,

das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen


und dann und wann ein weisser Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiss ein Junge und hält sich mit der kleinen heissen Hand dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weisser Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge schauen sie auf, irgendwohin, herüber-

Und dann und wann ein weisser Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbei gesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet an dieses atemlose blinde Spiel ..
.

"Und dann und wann ein weisser Elefant..."
Schon ihre Grossmutter freute sich auf das Karusell

01 März, 2010

 ERNST BEYELER (1921-2010)

Er war mit Giacometti, Picasso und Francis Bacon befreundet, gab dem Kunstmarkt mit der Gründung der Art Basel einen bis heute mächtig wirkenden Impuls - nun ist der Sammler, Händler und Museumsstifter Ernst Beyeler am 25. Februar 2010 im Alter von 88 Jahren gestorben.
Ernst Beyeler vor einer Collage von Henri Matisse (2007)

Ernst Beyeler war Mitbegründer der heute weltweit grössten Kunstmesse, der ART BASEL. Er selbst war über 50 Jahre als Kunsthändler aktiv und galt als einer der bestvernetzten Sammler klassischer Moderne: Am 25. Februar 2010 ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.
Als der "grösste Kunsthändler von allen" wurde Ernst Beyeler von der Malerwitwe Nina Kandinsky verehrt. Ernst Beyeler wurde am 16. Juli 1921 in Basel geboren. Der Sohn eines Bahnbeamten arbeitete in den vierziger Jahren in einem Antiquariat in Basel, das er 1945 übernahm und zu einer erfolgreichen Galerie ausbaute. Seit 1951 war er als Galerist und Kunsthändler international tätig.
Ernst Beyeler an der ART in Basel 1970. (Foto: Kurt Wyss)

Beyelers Erfolg gründete vor allem auf dem Erwerb von unterbewerteter Qualität; so kaufte er Bilder von Monet, Matisse, Picasso und setzte auf Cézanne und Giacometti, bevor deren Preise ins unermessliche stiegen. Rund 16000 Werke - darunter etwa 1200 Picassos und 600 Klees - hat der Grandseigneur der Kunstszene, der von seiner Frau Hildy bis zu ihrem Tod 2008 unterstützt wurde, im Laufe der Jahrzehnte verkauft.
1982 wurden seine Bilder in eine Stiftung überführt. 1997 kam die Sammlung in einen Bau des Architekten Renzo Piano nach Riehen bei Basel. Das Museum Fondation Beyeler begeistert seither Besucher aus aller Welt.
Gezeigt werden dort neben Werken von Cézanne, Picasso, Rousseau, Mondrian, Klee, Ernst, Matisse, Newman, Bacon, Dubuffet und Baselitz, mit denen Beyeler zum Teil befreundet war, auch ausgewählte Objekte aus Afrika, Alaska und Ozeanien. Daneben gibt es regelmässig Sonderausstellungen, zur Zeit werden die Werke des *Douaniers" Henri Rousseau ausgestellt.
Ernst Beyeler engagierte sich - neben seiner grossen Leidenschaft für die Kunst - auch aktiv für die Natur und den Schutz unserer Umwelt. 2002 gründeten er und seine Frau Hildy die Stiftung für den Tropenwald

31 Januar, 2010

DER WINTER IM TESSIN

Das Tessin hat im Winter, besonders über Weihnachten und Neujahr, seinen besonderen Reiz. Es gibt relativ wenige Touristen und die TessinerInnen sind fast unter sich. Viele Hotels sind geschlossen.

An einem milden Wintertag kann man das weih nächtliche Ascona geniessen

Die Kirchen haben Ihre Weihnachtskrippen aufgebaut, die meistens gross und liebevoll dekoriert sind. Im Dorfkern ("Nucleo") von Vira werden jedes Jahr im Advent von Schulklassen immer wieder neue Weihnachtsdekorationen aufgebaut, die bis zum Dreikönigstag zu sehen sind.

Eine Weihnachtskrippe in einer Kirche in Locarno


Eine Weihnachtsdekoration im Dorfkern von Vira (Gambarogno)


Die Neujahrsrede der Bürgermeisterin von Locarno, Carla Speziali


Um die Mittagszeit des 1. Januar 2010 findet auf der Piazza Grande ein Neujahrsapéro statt. Eine Blaskapelle spielt und singt Tessiner Lieder und die Bürgermeisterin oder jemand von der Stadtregierung hält eine Neujahrsrede, welche einen Rückblick auf das vergangene Jahr bietet. Kaminfeger ("spazzacamini") verteilen Glücksbringer, früher waren es Einräppler, jetzt sind es Glückskäfer aus Schokolade.

Ein Restaurant auf Cardada oberhalb von Locarno

Auch Wintersport ist möglich und zwar auf Locarnos Hausberg Cardada/Cimetta, der mit dem Funicolare (via Madonna del Sasso) und mit einer von Mario Botta entworfenen Schwebebahn erreicht werden kann. Wer nicht soviel Zeit hat, kann seit einigen Jahren im Advent auf der Piazza Grande von Locarno auf einer Kunsteisbahn seine Runden drehen.

Die Kunsteisbahn auf der Piazza Grande in Locarno