17 November, 2007

FELIX VALLOTTON IM KUNSTHAUS ZUERICH

Der Künstler Félix Vallotton (1865–1925) war ein intelligenter Beobachter seiner Zeit. In Lausanne geboren, studierte er ab 1882 in Paris im Kreis der Künstlergruppe Nabis, schrieb Theaterstücke und arbeitete als Illustrator für avantgardistische Zeitschriften.
Die Ausstellung zu Vallottons Werk im Kunsthaus Zürich ist nicht als Retrospektive angelegt. Es wurde vielmehr eine Auswahl getroffen, die eine subjektive Sicht auf den Schweizer Künstler zeigt. Einige der 90 ausgestellten Bilder provozierten vor hundert Jahren Kontroversen und werfen noch heute Fragen zur Persönlichkeit des Malers auf. Direktor Christoph Becker und Linda Schädler haben es geschafft, nach vier Jahrzehnten bekannte und unbekannte Hauptwerke aus internationalen Museen und Privatsammlungen wieder in der deutschsprachigen Schweiz zusammenzuführen, wo Vallottons Ausstellungsgeschichte ihren Anfang nahm.
Félix Vallotton hatte nämlich im Kunsthaus im Jahr 1909 seinen ersten grossen Auftritt. Damals durften Jugendliche aus Gründen der Sittlichkeit die Ausstellung nicht betreten. Vallottons Akte empfand man als zu drastisch, selbst da, wo sie durch ein mythologisches Thema legitimiert waren. – Heute hingegen kann jeder hereinkommen und die Bilder des in Lausanne geborenen Wahlfranzosen auf sich wirken lassen: Porträts, Interieurs, Landschaften, Stillleben, Akte und Mythologisches.
















Bilder: Autoportrait à l’âge de vingt ans, 1885; Les planches à Etretat, 1899; Poivrons rouges, 1915; La visite, 1899; Nu sur fond jaune, 1922. - Die Ausstellung dauert noch bis zum 13. Januar 2008.