22 Mai, 2008

TANIKAWA SHUNTARO: FELSEN DER ENGEL

Tanikawa Shuntarō, geboren am 15. Dezember 1931 in Suginami (Tokyo), ist einer der populärsten japanischen Dichter der Moderne. Er hat über 60 Gedichtbände veröffentlicht (darunter viele Bestseller), Fernseh-, Radio- und Filmskripte verfasst, Kindergeschichten übersetzt (darunter auch die 'Die Peanuts' von Charles Schultz) und seine Werke öffentlich in Amerika und Europa vorgetragen. Im Mai 2008 machte Tanikawa Lesungen in Basel, Zürich und Bern.

links: 2008.05.21., Mitte: Tanikawa Shuntarô, oben rechts: Kuree no tenshi (signiert vom Autor)

1939 hat Paul Klee Engel gezeichnet und gemalt, wie immer mit Bildtiteln, die meist schon ein Gedicht an sich sind. Fast sechzig Jahre später hat Tanikawa Shuntarô, seine Verse zu Klees Engeln gesetzt. Die japanische Ausgabe von Takinawas Gedichten erschien 2000 ('Kuree no tenshi', wörtlich: Klees Engel), eine französische Übersetzung erschien 2004. Jetzt erscheinen im Mai 2008 die Gedichte auf Deutsch im Waldgut-Verlag, Frauenfeld unter dem Titel 'Fels der Engel'.

Paul Klee: der Fels der Engel, 1939

Der Sprachmeister Tanikawa steht dem Bildmeister Klee in keiner Weise nach. Klar, leicht, spielend und doch eigenständig kommen diese Gedichte hergeschwebt, und sie stellen sich ganz selbstverständlich auf den harten Alltagsboden. Paul Klee, Tanikawa Shuntarô, Engel – das ist fürwahr ein Kleeblatt, das staunen macht und begeistert. Im Buch stehen Tanikawas Texte neben den titelgebenden Zeichnungen, zwei Bilder sind in Farbe gedruckt. Im letzten Teil finden sich die Texte auf Japanisch und Nachworte von Tanikawa und dem Übersetzer des Bandes, dem renommierten Japanologen Eduard Klopfenstein.