Das Augenmerk von Fischli/Weiss gilt dem Unspektakulären, dem Alltäglichen und scheinbar Banalen. Es ist ein betont unzynischer Blick, der in die Grauzonen unserer aufs Funktionieren angelegte Welt führt. In ihrer ersten gemeinsamen Arbeit, der populär gewordenen Wurstserie (1979), kommt bereits der spielerisch experimentelle Zug ihrer Kunst als antiheroisches künstlerisches Programm zum Tragen, das auch den Humor nicht scheut. Die wichtigsten Werkgruppen von Fischli/Weiss sind in dieser Ausstellung vertreten, so etwa die bekannten grossformatigen Fotoserien der Airports (1987–2006) und der Blumen und Pilze (1997/98), welche ihrerseits aus dem Komplex der "Sichtbaren Welt" (1987–2000) heraus entstanden sind, einem Werk, das hier als rund 30 Meter langer Leuchttisch gezeigt wird, auf dem 3´000 Bilder ausgebreitet sind. Es handelt sich um Fotos, welche die Künstler gewissermassen als Übertouristen auf allen «fotogenen» Schauplätzen dieser Welt gesammelt haben.
«Darf sich die Wahrheit alles erlauben?», heisst denn auch eine der entwaffnenden Fragen aus der von Fischli/Weiss über Jahrzehnte verfolgten Werkgruppe der "Fragen" (1981–2003). Weitere Fragen: "Bin ich ein Bauer im Winter?“ „Ist ein unsichtbarer Mensch bei mir?“, „Wo sind meine Schlüssel?“ ,"Bellt der Hund die ganze Nacht"? "Wird die Menschheit zugrunde gehen"? , "Versteht man mich?", "Wann fährt der nächste Bus?“, „Wäre ich ein guter Japaner?“, „Stimmt es, dass im Yogurth Spuren von Ausserirdischen gefunden wurden?“ - Kunsthaus Zürich, 6. Juni – 9. September 2007